Der von seinem Ansehen her imposanteste Gedenkstein steht mitten auf dem Friedhof. Ein riesiger Quader, zweieinhalb Meter hoch, tonnenschwer. Nicht zu übersehen ist der Unterschied zu den barocken Grabmälern um die Friedhofkapelle; Eckig, blockig, keine figürlichen Verzierungen, eine kämpferartig auskragende Deckplatte, stilisiertes Blattwerk darüber – dem Jugendstil um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert angenähert. Ein Monument, eines jahrzehntelang tätigen Stadtschultheißen würdig: das Denkmal für Friedrich Benzlen.
Benzlen war Stadtschultheiß in Schwaigern von 1826 bis 1868. Von ihm stammt auch die Glocke auf der Friedhofkapelle, die er zur Einweihung 1870 gestiftet hatte.
Die Inschrift hier ist der ersten Frau von Benzlen gewidmet, die, 1809 in Massenbach geboren, mit 18 Jahren heiratete und bereits zwei Jahres später schon starb. Sie hinterließ ein einjähriges Kind, Emilie, dem die Rückseite des Grabmales zugedacht ist:
Hier ruht
Emilie Benzlen Geb. d. 27. Mai 1828 Gest. d. 29. April 1840
Dieses Kind mag auch der Grund für die schon 1830 erfolgte zweite Heirat von Benzlen gewesen sein. Diese Ehe, kinderlos geblieben, wurde 1840 geschieden. Zusammen mit seiner dritten Ehefrau ist Benzlen auf der Ostseite des Gedenksteins verewigt:
Hier ruht Friedrich Benzlen geb. d. 6. April 1803 gest. d. 9. Okt. 1877
und dessen Gattin Rosine geb. Boger geb. d. 21. Jan. 1821 gest. d. 17. Febr. 1882
Dieser Ehe entstammten neun Kinder, von denen aber nur drei Töchter das Erwachsenenalter erreichten.